30. Apr 2023
Einkleidung am Barmherzigkeitssonntag. „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt.“ (Galaterbrief)
Am Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit war es für unsere zwei „Haller“ Postulantinnen endlich so weit und sie durften – mit sichtlicher Freude – ihren ersten Schritt in der konkreten Hingabe an den Herrn innerhalb der Gemeinschaft der Töchter des Herzens Jesu setzen.
Dieser Tag eröffnete für Sr. Elisabeth (die bereits im neuen Noviziat in Venedig ihre Einkleidung feierte) und Sr. Mateja (die die Freude hatte, in Rom nahe bei unserer seligen Mutter Gründerin die Zeremonie zu begehen) die zweijährige Noviziatszeit, für die wir ihnen Gottes Segen wünschen und auch um Ihr Gebet für sie bitten!
Es war ein
großer Moment für die beiden, zum ersten Mal das Ordenskleid zu tragen, drückt sich
darin ja bereits das Innerste jener Berufung aus, die an sie erging: Wie Jesus,
mit Jesus, für Jesus soll unser Leben ganz eucharistisch sein.
Mehr noch als es
das „weiße Gewand“ symbolisiert, von dem in der Offenbarung des Johannes die
Rede ist, soll unser Habit auch an die Gestalt einer Hostie erinnern. Dass
unser Leben ein „lebendiges und heiliges Opfer“ sein soll, „das Gott gefällt“
(Röm 12,1), spricht ganz eindringlich nahezu aus jeder Seite der Schriften
unserer Mutter Gründerin, Maria von Jesus.
Viele Heilige haben diese
Vereinigung mit dem Opfer Christi als Fundament der Heiligkeit erkannt und für
sich und andere vorausgesetzt. Was dies bedeutet, hören wir in ihrer gewohnten Einfachheit
von der kl. Hl. Thérèse von Lisieux: „Auch wir sind Hostien, die Jesus in sich
verwandeln will.“ – Es geht um die Gleichgestaltung mit Jesus Christus, unserem
Herrn und Bräutigam, der Sein Leben für Seine Braut, die Kirche, hingab.
Nichts
auf der Welt ist schöner, als mitwirken zu dürfen an diesem Werk der Erlösung
und darin in Jesus aufzugehen, zu werden wie Er!
Für alle Christen kann und
soll dies lebendige Wirklichkeit werden, für uns Ordensleute aber ist dies die
primäre Lebenswirklichkeit, auf die unser ganzes Sein ausgerichtet ist.
In diesem neuen
Lebenswandel, förmlich von Christus überkleidet und in Ihn umgewandelt, darf
die Schwester im Laufe ihres Lebens durch die Gnade Gottes in diese Tiefe
hineingezogen werden, von der der Galaterbrief spricht: „Ich bin mit Christus
gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“ Ein Herz und eine Seele mit dem Herrn, vereint in Liebe...
Der blaue Gürtel, den die Novizin statt des Cingulums der Professschwestern trägt, weist hin auf den Schutz Mariens, der das Noviziat besonders anvertraut ist - ist sie doch als Miterlöserin unter dem Kreuz das große Vorbild der Töchter des Herzens Jesu. An ihrer Hand will die Novizin lernen, sich selbst mit dem göttlichen Lamm, das aus Maria gebildet wurde, zur Ehre des Vaters und zum Heil der Welt aufzuopfern - hineingenommen in das Opfer der Heiligen Messe, das in seinem Wesen aus vier Elementen besteht: Der Anbetung, dem Dank, der Sühne und der Fürbitte. Maria ist uns darin die beste Lehrmeisterin! Sie stand unter dem Kreuz ihres Sohnes und hat diese schmerzvollen Stunden nicht nur ausgehalten sondern in ihrer ganzen Tiefe durchlebt. So brachte sie auch ihrerseits in Ihrem unbefleckten Herzen Jesus dem Vater dar und mit ihm sich selbst aus Liebe. Erbitten wir uns diesen wahren marianischen Geist, der der Geist des Christentums selbst ist.