Amour et gloire au Coeur de Jésus!  Ehre, Liebe, Sühne dem Herzen Jesu!
Spiritualität

Woraus wir leben.

Hier möchten wir einen kleinen Einblick in unser geistliches Leben als Töchter der Herzens Jesu bieten und das unserer Kongregation eigene Charisma hervortreten lassen.

Was nun auf den ersten Blick vielleicht ein wenig weitläufig scheinen mag, lässt sich im Tiefsten zentrieren auf ein Wesentliches: Das Herz Jesu in Seiner verwundeten Liebe am Kreuz und in der Hl. Eucharistie...

Wir wollen dabei auch u.a. unsere Mutter Gründerin, die sel. Maria von Jesus Deluil-Martiny, zu Wort kommen lassen!

Das Herz Jesu

.

"In dieser Vereinigung
soll alles für das Herz Jesu sein"
... und
„durch das
Herz Mariens."

Wir Töchter des Herzens Jesu sind ganz dem am Kreuz verwundeten Herzen Jesu geweiht und wollen Seiner so oft verkannten Liebe durch unser ganzes Sein eine Antwort aufrichtiger Gegenliebe geben.

„Ich lebe nur noch mit einem Verlangen, das in mir brennt: Das Herz des Meisters soll erkannt und geliebt werden, verherrlicht als König der Herzen. Es ist an Gott selbst, das heiligste Herz Jesu zu erhöhen. Er möge siegen und wir verzehrt werden für Ihn!“

Wie das Herz Zentrum und Mitte der Person ist, so ist auch der Brennpunkt der göttlichen Liebe Sein Herz – das Herz des menschgewordenen Gottessohnes.

 „Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“, heißt es in Anlehnung an Joh 19,34 in der Präfation des Hochfestes vom Heiligsten Herzen…

 „Mein göttliches Herz brennt so von Liebe zu den Menschen und besonders zu dir, dass es die Flammen dieses Feuers nicht mehr in sich verschließen kann.“ – So spricht der Herr zur Hl. Margareta Maria Alacoque und ermutigt uns dadurch, uns dieser Liebe ganz zu übereignen!

"O göttlicher Meister, Du wirst immer mein Meister sein. Mache mit mir, was Du willst: aber ich bitte Dich inständig, es möge Dir gefallen, mich in Dein Herz einzuschließen und mich dort etwas leiden zu lassen, zu Deiner größeren Ehre und aus reiner Liebe.“

Die Hl. Messe und das Geheimnis des Kreuzes

Hl. Messe

„Der Geist unseres Instituts
ist die Vereinigung mit dem immerwährenden Opfer Jesu Christi;
ganz besonders die Vereinigung mit den inneren Leiden
des Herzens Jesu.“

Die beständige Vereinigung mit dem heiligen Messopfer bzw. mit dem Kreuzesopfer Christi verstehen wir als die besondere Form unseres geistlichen Lebens und innersten Kern unserer Berufung.

Als Töchter des Herzens Jesu richten wir unseren Blick beständig auf den Gekreuzigten mit dem entschiedenen Bestreben, uns von Ihm ganz nach Seinem Bild umgestalten zu lassen um mit dem Hl. Paulus sprechen zu können: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.“ – Gal 2,20

In engster Verbindung mit dem Kreuzesopfer Christi steht die Hl. Messe – sie ist reale Erneuerung und Vergegenwärtigung von Leiden, Tod und Auferstehung unseres Herrn. Von der unüberbietbaren Größe, Lebensnotwendigkeit und Kraft des Hl. Messopfers überzeugt - auch im Blick auf unsere eigene Lebenshingabe, die aus sich selbst immer unvollkommen bleibt - vereinen wir uns mit der Hingabe des göttlichen Opferlammes auf dem Kreuz wie auch am Altar in der demütigen Gestalt der Hostie. Somit gewinnt alles, was wir sind und tun von der Hl. Messe her aus Gottes Kraft eine große Wirkmächtigkeit! Unser eigenes Leben will als Ganzes „Hl. Messe“ werden.

„Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst“ – Röm 12, 1

"Jesus Christus opfert sich stündlich auf unseren Altären. Doch, obwohl Er sich selbst opfert, will Er auch von uns aufgeopfert werden. Aber wir müssen nicht nur Ihn darbringen, sondern auch uns selbst mit Ihm hingeben, uns beständig mit Ihm hinopfern lassen und in uns vollenden, was Seinem Leiden mangelt (vgl. Kol 1,24).“

Aus diesen Gesinnungen lebt auch die (oft missverstandene oder wenig beachtete) Realität des allgemeinen, geistigen Priestertums aller Getauften. Unsere Gründerin, die sel. Maria von Jesus, hatte ein tiefes und umfassendes Verständnis davon und erkannte die Wichtigkeit dieser Glaubenswirklichkeit für das Leben der Kirche, was in ihr den Wunsch wachrief, dies insbesondere in ihrer Kongregation in die Tat umgesetzt zu sehen! Die Töchter des Herzens Jesu sollen aus dieser Grundwahrheit leben.

„Wie Maria auf Kalvaria, vereint mit dem ewigen Hohenpriester, ihren göttlichen Sohn aufopferte und diese Aufopferung durch die Hände des heiligen Johannes erneuerte, so sollen die Töchter des Herzens Jesu, vereint mit allen Priestern der Welt, das eucharistische Opferlamm aufopfern und Ihm von Altar zu Altar folgen. Ganz besonders opfern sie das Blut und Wasser auf, das aus der Seitenwunde des Herzens Jesu geflossen ist.“

Sühne



„Die Mitglieder der Kongregation sind vom Verlangen beseelt, durch Liebe und Aufopferung ihrer selbst die der Liebe Christi zugefügten Beleidigungen zu sühnen, namentlich diejenigen, die Ihn zutiefst und am schmerzlichsten treffen.“

„Sühne“ bzw. Wiedergutmachung ist als Ausgleich oder Gegengewicht zu verstehen für alles, wodurch Gott zurückgewiesen und beleidigt wird, alles was Seine Ehre und aber auch Seine Liebe, Sein Herz verletzt… Dies geschieht durch die Sünde (was im Eigentlichen sagen will: jegliche Verweigerung der Liebe Gottes gegenüber) durch jeden einzelnen Menschen. Denn ausnahmslos jeder von uns ist in das Netz der Sünde auf irgendeine Weise verstrickt! Umso unbegreiflicher ist es angesichts dessen, dass Gott hier keinen Punkt macht, sondern uns trotz allem weiter liebt und sogar bereit ist, selbst für uns und an unserer statt in den Tod zu gehen – völlig ungeachtet dessen, dass diese Seine ultimative Liebeserklärung von sehr vielen unerwidert bleibt… 

Unsere Liebe kann dabei im liebenden Herzen Gottes angesichts dieser beständigen Zurückweisung einen Schmerz von ungeheurer Tragweite erahnen (und nur die Liebe kann dies auch erahnen!). Eben daraus ergibt sich die Notwendigkeit und der Wunsch, Ihm durch ein ernsthaftes Bemühen um Gegenliebe und großherzige Hingabe Trost zu erweisen und dadurch bewusst ein Gegengewicht zu setzen zu allem, was dieser Liebe Gottes entgegensteht, sei es in uns selbst oder in anderen.
In dieser sühnenden Vereinigung mit Gott wird der Heilung der Welt von der innersten Wurzel her gedient.

Die Haltung der Sühne will sich auch dem Leiden stellen, denn sie wurzelt in dem echten Wunsch nach Gleichförmigkeit mit Christus, der Sein Leben als Sühnopfer für uns hingegeben hat! So will sie auch bewusst „Ja“ sagen zu all dem, was Gott uns neben den vielen Höhepunkten auch an Tiefpunkten auf unserem persönlichen Lebensweg bereithält! Dieses bewusste Bejahen ist übrigens auch der Schlüssel zu echtem inneren Frieden und Freude. In dieser Spannung, dass ein Ja zum Leiden zu wahrer Freude führt, erkennen wir ein bedeutendes Geheimnis des christlichen Glaubens... 

Nicht unerwähnt darf hier Kol 1,24  bleiben: „Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist.“

Hier ist also auch die Haltung der Stellvertretung einzuordnen, durch die wir bewusst auch für all jene vor Gott stehen, die Ihn nicht kennen oder nichts mit Ihm zu tun haben wollen,...  

In Demut knien wir vor Dir, o göttliches Herz Jesu,
um uns ganz in Dein Geheimnis hineinnehmen zu lassen.
Wir bieten uns an als Sühne für alle Schuld unserer Welt,
für alles, wo wir Menschen uns dem Tun Gottes verschließen.

In Liebe und Treue wollen wir unser JA sagen
und im Lobpreis stehen, wo das NEIN zu Dir
die Welt verdunkelt.“ 

- aus einem Gebet zum Herzen Jesu

Eucharistische Anbetung

Herz Jesu

Die Hl. Eucharistie ist
"das Meisterwerk des Herzens Jesu."

Lebensmittelpunkt der Töchter des Herzens Jesu ist die Hl. Eucharistie, „das Meisterwerk des Herzens Jesu“!

Während das Allerheiligste Altarssakrament den ganzen Tag über ausgesetzt ist, widmen wir uns abwechselnd der Anbetung – jede Schwester hat vormittags und nachmittags ihre Anbetungszeit. Sonntags und an Festtagen erlaubt der Tagesablauf auch zusätzliche Anbetungszeiten. Einmal im Monat, vor dem Herz-Jesu-Freitag, halten wir Nachtanbetung.

„In ihren Klosterkirchen wird das hochwürdigste Gut täglich zur Anbetung feierlich ausgesetzt sein, und sie werden es als ihre heiligste Aufgabe betrachten, Ihm in Ehrfurcht und Liebe die gebührende Huldigung zu bezeigen.“

Wenn wir so von früh bis spät vor Gottes Angesicht stehen und auf die Hostie schauen, in der Gott uns in Jesus Christus so nahe kommt, dann erahnen wir etwas vom Himmel und dürfen erleben, dass hier der „Himmel auf Erden“ tatsächlich zu finden ist!

Anbeten will heißen, sich vor der Größe und Heiligkeit Gottes zu beugen und gleichzeitig zu danken und voll Freude zu jubeln über Seine Liebe, Seine Schönheit, Seine großen Taten, Sein ganzes Wesen……!!!
Mit folgenden prägnanten Worten beschreibt der Katechismus der Katholischen Kirche das Wesen der Anbetung: "In der Anbetung wirft sich der Mensch vor seinem dreimal heiligen Schöpfer nieder vor dem er sich als Geschöpf erkennt." (552)

Diese Haltung der Anbetung soll allmählich unser ganzes Sein durchdringen und unseren ganzen Tag bestimmen. 

„Ich sehe sehr gut, welches Leben Jesus wünscht, das ich führen soll: Geistig den Tabernakel nicht verlassen… Den Wachposten der Liebe!... Mich zu jeder Stunde dort einfinden.“

Das Kostbare Blut Christi

Blut Christi

Die Heilige Schrift macht uns eindringlich klar, dass der Preis unserer Erlösung und des „Lebens ins Fülle“ für uns kein geringerer ist als das Blut Jesu: „Ihr wisst, dass ihr … nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.“ – 1 Petr 1,18.

Das Blut Christi ist so das Lebensprinzip der Welt geworden – ob ihr dies bewusst ist oder nicht!

Wir sind bestrebt, dieses unermessliche Geschenk von Gott anzunehmen und Ihn so als unseren Erlöser zu ehren.
Daraus ergibt sich für uns dann auch die innere Notwendigkeit, das Blut Christi aufzuopfern, der Heiligsten Dreifaltigkeit diesen wirkmächtigsten Schatz unseres Heils und unserer Heiligung vor Augen zu stellen – für die heilige Kirche, für die Ankunft des Reiches Christi auf Erden, für alle Anliegen unserer Zeit,… 

„Himmlischer Vater, nimm an für die Bedürfnisse der heiligen Kirche und zur Sühne der Sünden der Welt, das kostbare Blut und Wasser die aus der Wunde des Herzens Jesu geflossen sind und sei uns barmherzig. Amen.“ – Mit diesen Worten beschließen wir die „sieben letzten Worte Jesu“, welche wir siebenmal am Tag beten.

Dank

"Dank ist
die Blüte der Wiedergutmachung."

Mit dem Gedanken der Sühne verbunden ist auch der Dank. Dankbarkeit Gott gegenüber ist für uns, wie die sel. Maria von Jesus sagt,„die Blüte der Wiedergutmachung“.

Wir stehen vor Gott vor allem als Beschenkte. Alles was wir sind und haben, ist aus der Gnade Gottes! Diese Erkenntnis möchte uns mit tiefer Dankbarkeit erfüllen. So sollte es für uns selbstverständlich sein, in einer Haltung des Dankes und des Lobpreises Gott mit einem Herzen voller Freude zu preisen und als unseren Schöpfer und Erlöser anzuerkennen, denn „Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.“ – Joh 1,16 !!!

Dreimal am Tag beten wir auch in dieser Gesinnung der Danksagung das Magnifikat.

Gebet für Priester und Gottgeweihte

„Die Töchter des Herzens Jesu verpflichten sich ganz besonders, dem Priester durch Gebet und tägliche Opfer beizustehen.“

Der Priester ist für das Volk Gottes unersetzlich! Der hl. Pfarrer von Ars sagt: „Ohne das Sakrament der Weihe hätten wir den Herrn nicht. Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester! Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester! Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester! Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester.”

Der Herr selbst bittet uns, auch um Priesterberufungen zu beten, wenn Er sagt: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!“ – Mt 9,37-38

Einen Widerhall findet in uns aber auch der Schmerz Jesu über nicht ernst genommene Hingabe gottgeweihter Menschen, die sich in besonders ausdrücklicher Weise Gott zu unverbrüchlicher Liebe verpflichtet hat. Dies bekräftigt uns die Klage Jesu an die Hl. Margareta Maria Alacoque, dass Ihn eben dies am schmerzlichsten trifft, wenn eine Ihm geweihte Seele Ihm untreu wird! Im Blick darauf ist es uns also ein Herzensanliegen, alle Priester und Gottgeweihten mit unserem Gebet und Opfer zu begleiten und unterstützen, damit Gott in Ihnen findet, was Er erwartet! So müssen wir uns aber immer wieder auch vor Augen halten, dass wir selbst Gott geweiht und doch schwache Menschen sind, um in diesem Bestreben bei uns selbst anzufangen.

„Sich für die Seelen opfern ist schön und groß! Sich aber für die Interessen der größeren Ehre Gottes in den Seelen der Priester hinzugeben ist so schön, so groß, dass man dazu tausend Herzen haben müsste.“

Maria - Schmerzensmutter und Mutter der Kirche

Im Geheimnis der Jungfrau Maria finden wir einen reichen Schatz an göttlicher Weisheit! In der Schule der „Magd des Herrn“, die „alles in ihrem Herzen bewahrte“ und Jesus in Seiner dunkelsten Stunde am Kreuz nicht verließ, die Gott in selbstloser Liebe ihr JA gab und es bis zum Ende durchhielt, wollen wir lernen, was es heißt, Jesus in Treue nachzufolgen. Ist Maria vielleicht sogar der sicherste und kürzeste Weg zu Gott? Auf jeden Fall können wir mit der Devise „durch Maria zu Jesus“, wie unzählige Heilige es gelebt und geraten haben (auch die sel. Maria von Jesus!), sicher sein, das Ziel zu erreichen!      

Unsere Gründerin hört nicht auf, ihre Schwestern immer wieder an das Vorbild der Gottesmutter zu erinnern. Vor allem im letzten Abschnitt des Lebens Mariens meint sie das besondere geistliche „Erbe“ der Muttergottes für die Töchter des Herzens Jesu zu entdecken und übergibt es ihnen als komprimiertes Programm echter Christusnachfolge: 

„Wie es scheint, behielt Gott unserer Zeit das Glück und die Ehre vor, das Leben Mariens, das nach dem Tode Jesu auf Kalvaria begonnen, durch eine besondere Verehrung zu verherrlichen und nachzuahmen. Nach der Himmelfahrt Jesu blieb die allerseligste Jungfrau allein auf Erden zurück, allein mit ihren Erinnerungen, allein mit ihrem verborgenen Schatz in der heiligen Eucharistie, allein mit der Braut ihres göttlichen Sohnes, der Kirche, deren Wiege ihr anvertraut war, die sie mit ihrem Opferleben nähren sollte.
          Die heilige Eucharistie,
          die Erinnerungen an Kalvaria,
          die Kirche
– das ist das dreifache Vermächtnis, in dem Mariens Leben nach der Himmelfahrt ganz aufging.“

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