17. Apr 2022
Ein frohes Osterfest und eine gnadenreiche Osterzeit wünschen wir all unseren Freunden, Wohltätern und Lesern!
Das Licht des Auferstandenen möge in unser aller Leben hineinleuchten,
damit wir Ihn wie die Emmausjünger beim Brotbrechen, in der Hl.
Eucharistie, erkennen und immer mehr Zeugen des
Auferstehungsgeheimnisses werden.
"Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn." - Lk 24, 29-31
Trost und Kraft in den Wirren dieser Zeit und in unserem persönlichen
Leben will uns der Auferstandene vor allem im allerheiligsten Sakrament
spenden, in dem Er wahrhaft als auferstandener Heiland und Sieger über Sünde und Tod gegenwärtig ist. Augustinus sagt dazu: "Woran wollte der Herr erkannt werden? Am Brotbrechen.
Nur daran wollte er erkannt werden, unseretwegen, die wir ihn nicht im
Fleische sehen und doch sein Fleisch essen dürfen. Wer du also auch
immer seist, du Glaubender, wenn du nicht umsonst Christ heißt, nicht
vergeblich zur Kirche gehst und in Ehrfurcht und Hoffnung das Wort
hörst: Das Brechen des Brotes soll dich aufrichten."
Eucharistische Menschen wollen wir also sein, die das Sakrament der Liebe in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen und so bezeugen, dass ER lebt und unter uns gegenwärtig ist in jedem Tabernakel dieser Welt, wo Sein Herzschlag für uns lebendig ist und von woher uns alle Gnaden zuströmen, die Er uns in Seinem Tod und Seiner Auferstehung erworben hat. Halleluja!
Mit einer Osterpredigt des heiligen Augustinus möchten wir Ihnen eine gesegnete Osterzeit wünschen.
Der Auferstandene und die Emmausjünger Predigt des hl. Augustinus
Nachdem
der Herr Jesus von den Toten auferstanden war, traf er auf dem Weg zwei
seiner Jünger, die miteinander über das, was sich ereignet hatte,
sprachen. "Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem
Weg miteinander redet? Und warum seid ihr traurig?" (1)
Was
bedeutet uns diese Lesung? Etwas Großes, wenn wir sie verstehen! Jesus
erscheint: Er wird mit den Augen gesehen, aber nicht erkannt. Der
Meister geht auf dem Weg mit ihnen und - ist doch selbst der Weg. Sie
aber gehen noch nicht auf diesem Weg, sondern er trifft sie, die vom Weg
abgeirrt sind. Denn als er vor seinem Leiden mit ihnen zusammen war,
hatte er ihnen alles gesagt: dass er leiden, sterben und am dritten Tag
auferstehen werde. (2) Alles hatte er vorausgesagt. Doch sein Tod ließ
sie alles vergessen. Als sie ihn am Kreuz hängen sahen, waren sie so
verwirrt, dass sie vergaßen, was er sie gelehrt hatte, so dass sie die
Auferstehung nicht erwarteten und sich nicht auf sein Versprechen
verließen.
Sie sagten: "Wir hatten gehofft,
dass er der sei, der Israel erlösen werde." (3) O ihr Jünger! Ihr hattet
gehofft! Also ihr hofft nicht mehr? Seht, Christus lebt! Aber die
Hoffnung ist in euch erstorben? Doch: Christus lebt! Der lebende
Christus traf die toten Herzen der Jünger, deren Augen er erschien und
doch nicht erschien, für die er sichtbar war, und doch verborgen! Denn
wenn er nicht gesehen worden wäre, wie hätten sie ihn fragen hören und
auf seine Fragen antworten können? Er ging auf dem Weg mit ihnen wie ein
Begleiter und war doch ihr Führer. Sie sahen ihn also, aber sie
erkannten ihn nicht. "Sie waren mit Blindheit geschlagen", wie wir
hören, "so dass sie ihn nicht erkannten." (4) Sie waren nicht so mit
Blindheit geschlagen, dass sie ihn nicht sahen, sondern so, dass sie ihn
nicht erkannten. Woran wollte der Herr erkannt werden? Am Brotbrechen.
Nur daran wollte er erkannt werden, unseretwegen, die wir ihn nicht im
Fleische sehen und doch sein Fleisch essen dürfen. Wer du also auch
immer seist, du Glaubender, wenn du nicht umsonst Christ heißt, nicht
vergeblich zur Kirche gehst und in Ehrfurcht und Hoffnung das Wort
hörst: Das Brechen des Brotes soll dich aufrichten.
Die
Abwesenheit des Herrn ist keine Abwesenheit. Habe nur Glauben, dann ist
er bei dir, auch wenn du ihn nicht siehst. Jene hatten keinen Glauben,
als Jesus mit ihnen sprach, und weil sie nicht glaubten, dass er
auferstanden war, hofften sie auch nicht, selbst auferstehen zu können.
Sie hatten den Glauben verloren und hatten die Hoffnung aufgegeben. Als
Tote gingen sie mit dem Lebenden, als Tote gingen sie mit dem Leben
selbst. Das Leben ging mit ihnen. Doch in ihrem Herzen war das Leben
noch nicht neu geworden. Willst du das Leben haben, so tu auch du, was
sie taten, um den Herrn zu erkennen: Sie nahmen ihn gastlich auf. Der
Herr erschien wie jemand, der in die Ferne wandert; doch sie hielten ihn
fest, und als sie an den Ort kamen, zu dem sie hinwollten, "drängten
sie ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag
hat sich schon geneigt." (5) Wenn du den Heiland erkennen willst, dann
halte den Gast fest.
1 Vgl. Lk 24,17.
2 Vgl. Mt 16,21.
3 Lk 24.21.
4 Lk 24,16.
5 Lk 24,29.